viernes, julio 24

Dos poemas míos traducidos al alemán: Latinlog.de


Mein Königreich ist von den Geiern gefressen worden
an einem sonnigen, von Zahlen vergifteten Tag. Ich
floh im Unterhemd durch Wüsten, die mir unendlich
schienen, heimgesucht
von Beduinen voller Groll, die mich aufnehmen
und mir ein armseliges Dromedar geben würden, um mich ihnen anzuschließen
am Ende ihrer Karawane.
Zusammen haben wir schon bessere Reiche überfallen
als meins es war
doch, der Ehre halber, verblieben wir bei keinem.

–––

Die Sanduhr, die er als Geschenk bekommen hatte
von dem phlegmatischen und furchtlosen Kapitän, überwachte das Abflauen
der grauen Windbö, in die sich
das immer abstrakter werdende Ufer
seiner Insel gerade verwandelte. Er hatte Freitag dabei und verabschiedete sich
von einer tiefen Einsamkeit, bis dahin unerschütterlich, ein unbekanntes
Meisterwerk, das in seiner Erinnerung in Brand gesetzt werden
müsste, jener Frenhofer* in seinen letzten Tagen, der Maler
auf dem obersten Gipfel der Kunst, wenn es sein Wunsch war
wie ein Späher zu lauern, hoch oben auf einem Mast hinter ihm,
auf ein Etwas, kaum weniger als wahr
für den Rest seines Lebens
bereits ohne das, was er selbst sein sollte, und das verloren ging
in der Grenzenlosigkeit einer Nacht ohne Sterne und Worte
oder Dämonen.
(übertragen von Sarah Otter und Timo Berger)



Mi reino fue comido por los buitres
un día de sol envenenado de números. Yo
huí en camisa por desiertos que parecían
infinitos, infestados
de beduinos rencorosos que me
aceptarían dándome un penoso dromedario para seguirlos
al final de su caravana.
Hemos asaltado juntos reinos mejores
de lo que fue el mío
y, por honor, no nos hemos quedado con ninguno.


–––


El reloj de arena que había recibido como regalo
del flemático e impertérrito capitán, monitoreaba en la disminución
la racha gris en que se iba convirtiendo
la orilla cada vez más abstracta
de su isla. Llevaba a Viernes consigo y se despedía
de una soledad profunda, hasta entonces inquebrantable, una obra
maestra desconocida, a la que habría que prender fuego
en su memoria, tal Frenhofer en el último instante, el pintor
del mayor límite en el arte, si su deseo era
atisbar como el gaviero encumbrado en un mástil a sus espaldas,
un algo poco menos que verdadero
en el resto de su vida
ya sin eso que debía ser él mismo y que se perdía
en la inmensidad de una noche sin estrellas ni palabras
o demonios.

* Frenhofer ist die Hauptfigur in Honoré de Balzacs Erzählung »Das unbekannte Meisterwerk«. Dem Maler Frenhofer gelingt es, ein vollkommene Bild einer Frau anzufertigen – das er jedoch niemand zeigen will.


Carlos Vicente Castro wurde 1975 in Guadalajara, Mexiko, geboren. Er ist Autor der Gedichtbände »Raíces temporales« (Paraíso Perdido, 2000) und »Carcoma« (Paraíso Perdido-Écrit des Forges, 2006). Seine Gedichte erschienen außerdem in den Anthologien »Anuario de poesía mexicana« 2004 (FCE, 2005) und »Un orbe más ancho. 40 poetas jóvenes (1971-1983)« (UNAM, 2005). Außerdem wurde seine Arbeit mit dem Stipendium des Fondo Nacional para la Cultura y las Artes in der Kategorie »Junge Dichter« augezeichnet. Er betreibt das Weblog dootri


http://www.satt.org/latin-log/79.html

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